Wie viele Vampirfilme habt ihr schon gesehen? Wie viele davon, haben euch gut gefallen? Also, um ehrlich zu sein, ich kenne keinen guten Vampirfilm..geschweige denn eine sehr guten Vampirfilm. An dieser Stelle muss ich aber korrigieren. Ich kannte keinen sehr guten Vampirfilm, denn bis heute nachmittag habe ich noch nie einen Film gesehen, der dermaßen sensibel, spannend und intensiv ist, wie eben dieser hier! ^^
Die Story dieses Films ist uns hinlänglich bekannt. Die Menschen, um die es geht, leben in einer Welt, die beherrscht wird von Vampiren. Keine intelligenten Vampire, die sich gruppieren und die Weltherrschaft an sich reißen, keine Zombie-Vampire, die auch tagsüber ihr Unwesen treiben. Nein, wir haben es hier mit primitiven Wesen zu tun, die nicht anders sind als Hunde oder Wölfe. Sie vertrauen ihrem Instinkt und handeln so. Und genau das macht sie natürlich sehr gefährlich.
Als ich den Trailer zu diesem Film gesehen habe, war zwar interessiert, aber nicht besonders scharf darauf, den Film sofort zu sehen. Als ich dann die ersten zwei drei Minuten des Films gesehen habe, war ich noch immer nicht begeistert. Der Vampir sah nicht so aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Wie sollte er auch, haben wir ja mittlerweile alle diese hübschen Teenie-Vampire im Kopf oder die schrecklichen Bieter aus I am legend. Nachdem ich diesen Film jetzt zuende gesehen habe, muss ich wirklich sagen, ich bin durch und durch beeindruckt. Es gehört schon viel dazu, einen Film mit und über Vampire zu machen, über eine untergegangene Weltordnung und über einen jungen Mann, ohne dass dieser Film einer dieser Splatter-Film wird oder einer dieser typischen Verrisse mit zwar witziger, aber schlechter Komik. Mit fällt nur ein einziges Wort ein, um die Stimmung dieses Films zu fassen: sensibel.
Hauptfigur ist Martin, gespielt von Connor Paolo. Den kennen wir übrigens eigentlich aus Gossip Girl. Martin verliert an einem Abend seine Familie an einen Vampir. Er überlebt, gerettet von Mister, einem geheimnisvollen Einsiedler, der ziemlich professionell Vampire tötet. Mister nimmt Martin zu sich, unterrichtet ihn und versucht gemeinsam mit ihm, die Stadt New Eden zu erreichen. Eine Stadt, von der es heißt, dort sei es sicher. Die Story klingt relativ lahm und nicht originell. Ist sie aber trotzdem. Denn statt eines schnellen, actionreichen Horrorfilms, schauen wir ein Melodram. Martin ist kein besonders gut aussehender oder starker Jugendlicher. Er hat keine Superkräfte, Vampire kann er nicht mit einem Blinzeln töten und er braucht Kraft und Mut, um zu überleben. Martin erzählt uns, was passiert, seine Erzählung begleitet uns durch die Bilder, gibt uns einen intimen Einblick und vermittelt die Stimmung, die in so einer Situation vorherrschend ist.
Ich finde es wirklich schwierig, euch diesen Film so zu beschreiben, dass er ihm gerecht wird und ihr euch nicht abgeschreckt fühlt. Deswegen kommen wir mal direkt zur Sternevergabe und ihr werdet sehen...
Story: ********
Bilder: ********
Musik: *********
Cast: ********
Spannung: *********
Humor: **
Atmosphäre: **********
Liebe: *****
Regie: *********
Ihr erkennt, ich geize nicht mit Sternen und ich habe für jeden einzelnen meinen Grund. Für jeden einzelnen Stern habe ich eine Szene im Kopf, die ich gut fand und die hängen geblieben ist. Und das ist nicht bei vielen Filmen so. Connor Paolo die Hauptrolle zu geben fand ich zu Beginn etwas verwirrend, aber nach und nach habe ich gesehen, dass es genau so Sinn gemacht hat und eine wirklich gute Wahl gewesen ist.
Ich plädiere an euch..schaut diesen Film..gebt mir Rückmeldung und findet ihn bitte nicht nur deswegen doof, weil er nicht dem typischen Klischee entspricht.
Gesamtfazit: 9 von 10 *Sternchen*!