Donnerstag, 14. April 2011

127 Stunden

So ihr Lieben..da ich für ein Seminar vorhin den Film 127 Stunden gucken "musste", werd ich euch nun hier auch mal meine Meinung präsentieren...^^


Der Film 127 Stunden ist ein ergreifendes und realistisches Kino-Abenteuer, das einem einen kühlen Schauer über den Rücken laufen lässt. Regisseur Danny Boyle (Slumdog Millionär) hat hier ein weiteres Meisterwerk geschaffen, indem er die Geschichte von Aron Ralston, einem Canyoneer und Bergsteiger, verfilmt.
Aron Ralston, gespielt von James Franco (bekannt aus Spider-Man), ist Alleingänger und Abenteurer. An einem Freitagabend macht er sich auf den Weg zu einem weiteren seiner Ausflüge, übernachtet im Auto in der Nähe der Canyons und beginnt seinen eigentlichen Ausflug dann an einem Samstagmorgen. Mit seinem Mountainbike fährt er zu einem Baum, kettet es dort fest und setzt seinen Weg zum Blue John dann zu Fuß fort. Fit und agil rennt er durch die Berge und trifft unterwegs die Frauen Kristi (Kate Mara) und Megan (Amber Tamblyn), die sich verlaufen haben. Hilfsbereit will er ihnen eine Abkürzung zeigen und lockt sie damit durch eine enge Felsspalte, von der sie sich in einen unterirdischen See fallen lassen. Dort verbringen sie einige Stunden miteinander bevor sich ihre Wege wieder trennen. Ein gemeinsames Foto wird festgehalten und eine Verabredung für den kommenden Sonntag getroffen. Aron macht sich danach wieder allein auf den Weg, nur begleitet von seiner Musik. Er geht offenbar einen Weg, den er schon viele Male gegangen ist, denn seine Sicherheit und seine Geschwindigkeit machen deutlich, dass er sich gut auskennt. Seinen Weg dokumentiert er mit Fotos. Als er eine Abkürzung nehmen will, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Es löst sich ein Gesteinsbrocken, der gemeinsam mit ihm in einen Felsspalte fällt und ihm am Grund seinen Arm zwischen der Felswand und dem Gesteinsbrocken einklemmt. Aron begreift seine Situation schnell und versucht auf jede erdenkliche Art und Weise, seinen Arm zu befreien und ruft um Hilfe. Er bearbeitet den Felsen mit seinem Messer, zieht, hüpft und baut Seilkonstruktionen, um den Brocken anzuheben. Nichts hilft. Als er dann noch sein Messer verliert, scheint alles verloren und der Zuschauer hält gebannt den Atem, als sich ein Stock dem Messer nähert. Noch nie war es so spannend, einen zitternden Stock zu beobachten. Wir können aufatmen als Aron sein Messer wieder bekommt, fiebern aber weiter mit und hoffen. Aber das hilft weder dem Kino-Zuschauer noch Aron. Immer wieder werden Rückblicke präsentiert, die einen Blick in Arons Leben frei geben, gemischt mit Halluzinationen. Wer glaubt, es würde langweilig werden, einen Menschen zu beobachten, der in einer Felsspalte eingeklemmt ist, der hat sich deutlich getäuscht.
Es ist durchaus unterhaltend und bewegend zu sehen, in welch spiritueller Trance sich Aron bewegt, denn der Zuschauer wird mit in diese gezogen. Realität und Traum verschwimmen, Aron sieht Bilder und Menschen, die nicht da sind. In der Zwischenzeit hat er mit den realen Problemen seiner Situation zu kämpfen, Kälte und vor allem der Mangel an Wasser lassen ihn verzweifeln, aber erstaunlicherweise nicht völlig den Verstand verlieren. Der Zuschauer erlebt mit, wie Aron sich auf Band von seiner Familie verabschiedet und sich in seinen Träumen den Geistern seiner Vergangenheit stellt. Man begegnet Arons Eltern, seiner Schwester, seinem besten Freund und seiner Ex-Freundin. Mehrfach bildet Aron sich ein, er habe sich befreit und würde nach Hause laufen und den Zuschauer überfällt in diesen Momenten eine leise Hoffnung, er könnte doch wirklich frei sein und das Unvermeidliche müsste nicht eintreffen. Da es sich hier aber um die Verfilmung einer wahren Geschichte handelt, ist der Verlauf der Story nicht zu ändern und letztendlich muss Aron sich entscheiden. Er entscheidet sich gegen seinen Arm und in einer wirklich grauenhaften Szene bricht er sich seine Knochen und schneidet sich mit einem furchtbar kleinen Messer den Arm ab. Hier hilft es dem Zuschauer nicht, sich in die Fiktion zu flüchten, denn das Ganze ist nur augenblicklich nicht echt.
Im Kino zu sitzen und zuzusehen, wie einem Menschen eine solche Geschichte widerfährt, ist zwar nicht einfach, aber faszinierend. Danny Boyle hat es tatsächlich geschafft, die Tatsachen nicht so zu beschönigen, dass man den Eindruck erhält, es handele sich um einen typischen Hollywood-Blockbuster, sondern hat vor allem mit Hilfe von Musik und Detailaufnahmen einen Film geschaffen, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Arons Selbsterkenntnis und sein Mut beeindrucken und machen neugierig auf den Mann, der hinter dem Film steht, dem diese Story wirklich passiert ist.
Was den Film aber so besonders macht, ist seine Komposition. Boyle mischt Panoramen, Musik, Atmosphäre und die teilweise nicht besonders schönen Detailaufnahmen so gekonnt, dass der Film Tempo und Aerodynamik erhält und den Zuschauer so mitreißen kann. Dabei sollte man aber auch nicht Francos beachtlichen Leistungen außer Acht lassen, allein mit Gesicht und Stimme arbeitet er so gekonnt, dass er seine Situation durchaus glaubwürdig rüberkommen lässt. Der Clou liegt hier im Mittelweg; nicht zu viel und nicht zu wenig und das von Allem. 
Zusammenfassend möchte ich aber trotzdem nur 7 von 10 möglichen *Sternen* geben, denn so richtig packen konnte ich das Ganze nicht, Leistungen sollte man aber nicht außer Acht lassen. ^^  
Hier dann mal eben der Trailer zum Film, als kleine Entscheidungshilfe...


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

liebste kathi,
1. frage: warum guck ich in meinen seminaren nich sowas :)
2. hab ihn selber auch gesehen. 7 von 10 ist in ordnung, aber schon krass wenn man sich immer wieder in erinnerung ruft, dass das wirklich jemand erlebt hat.
3. die szene wenn er endlich "gefunden" wird ist definitiv einen heulanfall wert
4. die amputations-szene: furchtbar. konnte nicht hinsehen
5. franco: perfekte besetzung
fazit: top-film trotz ONE MAN SHOW

allerliebste grüüüüüüße