Ich glaube, ich habe schon einmal erwähnt, dass deutsche Filme meist nicht so ganz nach meinem Geschmack sind. Oft übertrieben, seltsam oder beides zugleich. Oft stimmt die Besetzung, das Drehbuch aber nicht und so kann das Ganze nur den Bach runter gehen. Als ich begonnen habe, diesen Film zu schauen, wusste ich auch nicht wirklich, was ich erwarten sollte. Nun..Film beendet und ich kann schließen, so schlecht ist dieser Film gar nicht! ^^
Lena (Karoline Herfurth) ist noch jung, lebt ein eher unstetiges Leben im Mitten einer ärmlichen berliner Umgebung. Noch dazu hat sie Vorstrafen und weiß sich ihre Zeit nicht anders zu vertreiben, als diesen noch Weitere hinzuzufügen. Eines Tages überfällt sie aber den falschen Mann. Nein, nein..kein Vampir oder so, sondern einen gesuchten Verbrecher. Und weil sie dabei fast verhindert, dass die Polizei diesen festnehmen kann, liefert sie sich eine hübsche kleine Verfolgungsjagd mit einem Polizisten. Mit Tom (Max Riemelt). Dieser erwischt sie zwar, aber dann doch nicht so ganz und so kommt es, dass Lena wieder frei durch die Gegend rennt und sich prompt in einer Disko wiederfindet, die einigen Vampiren gehört. Obervampirin Louise, gespielt von Nina Hoss, hat sofort ein Auge auf sie geworfen und verwandelt sie. Damit bringt sie so einiges ins Rollen. Das Leben, das sie Vampirgruppe führt, ist nicht ganz das, was Lena sich so vorgestellt hat. Dieser Film thematisiert mal wieder, welche Schattenseiten das Leben als Vampir so mit sich bringt und wie schwierig es ist, moralische Grenzen zu bauen und nicht zu überschreiten.
Das alles klingt sehr abgedroschen, ich weiß. Und auch die Liebesbeziehung, die sich zwischen Tom und Lena anbahnt, ist ziemlich vorhersehbar. Aber irgendwie fand ich den Film trotzdem nicht schlecht. Er hat ordentlich Tempo, interessante Charaktere und gute Schauspieler. Die Story ist ein bisschen flach geraten und hätte noch ausgebaut werden können. Vor allem die Liebe zwischen Tom und Lena kommt irgendwie zu kurz. Ich vermute aber, das ist reine Absicht. Wollte man das männliche Publikum ja nicht vergraulen und sich nicht in die Reihe der Teenie-Filme a la Twilight stellen. Verständlich, aber so ganz gelingt das in diesen Zeiten natürlich trotzdem nicht. Ein interessanter Versuch eines deutschen Filmteams, einen Vampirfilm zu machen, der nicht Teenie, aber auch nicht Horror, sondern einfach eine Geschichte ist, die einen Abend unterhaltsam füllen kann. Ich darf übrigens bescheinigen, dass der Film mich unterhalten hat und ich ihn euch durchaus weiterempfehlen kann. Ich habe irgendwo gelesen, er wäre zu glamourös und hätte was von Sex and the City. Dazu ein klares Nein! So isses nicht und ich darf auch männlichem Publikum versichern, dass ihr euch nicht zu Tode langweilen werdet oder vor Schnulzerei sterben werdet. ^^
Ich vergebe für dieses nette Vampirfilmchen 7 von 10 *Sternchen*. Einen Plus-Stern hats übrigens wegen Anna Fischer, im Film Nora, gegeben. Eine wirklich nette und junge Schauspielerin mit viel Potenzial. ^^
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